3.8 Zielgruppen

Als wesentliche Zielsetzung der Kulturpolitik wird im KEP die Entwicklung von neuen Konzepten und Angeboten für jene Gruppen der Bevölkerung gesehen, die besonders schwer Zugang zum bestehenden Kulturbetrieb finden. An erster Stelle werden in Folge alte und ältere Menschen sowie Kinder und Jugendliche genannt, an zweiter Stelle die Berücksichtigung der ethnischen Kulturvielfalt und die Bedürfnisse von soziokulturell benachteiligten Minderheiten.

Bei der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen wird als konkrete Maßnahme der Ausbau und eine konzeptionelle Erneuerung des Kinderkulturzentrums Kuddelmuddel angeführt. So wurde die Eigenständigkeit des Kinderkulturzentrums innerhalb der LIVA gestärkt, eine Kreativwerkstatt eingerichtet (Theater, Tanz, Zirkus, Singen), die Kinderklangwolke weiter entwickelt oder ein spezielles Wochenendprogramm (Kuddelmuddel-Kulturbrunch) eingeführt. Besonders durch die Verbindung mit den Programmen der beiden im selben Haus befindlichen Kultureinrichtungen “Theater des Kindes” und “Linzer Puppentheater” ergibt sich ein attraktives Angebot für Kinder – sowie Jugendliche und Erwachsene – im Bereich der darstellenden Kunst, wobei aufgrund der permanenten Auslastung bei zugleich begrenzten Raumkapazitäten und verbesserungsbedürftiger, infrastruktureller Ausstattung eine weitere Ausbaustufe notwendig erscheint.

In allen Institutionen sind laut KEP im Rahmen der Zielgruppen-Orientierung enge Kooperationen mit Schulen und Kindergärten, aber ebenso mit den Fort-und Weiterbildungseinrichtungen anzustreben. Der Anteil der Senior_innen an der Gesamtbevölkerung werde in den kommenden Jahrzehnten rasch wachsen. Das Schlagwort von den „jungen Alten“ (höhere Altersgrenzen, kulturelle Ambitionen bis ins hohe Alter, ausgeprägte Mobilität usw.) soll im emanzipatorischen Sinn auch im Kultur-und Kunstangebot der Stadt zunehmend Berücksichtigung finden. Von den Institutionen sollen Analysen über geänderte Ansprüche und Gewohnheiten des (potenziellen) Publikums erarbeitet werden. Entsprechende Analysen sowie die Ausarbeitung detaillierter, vernetzter Zielgruppenkonzepte sind nicht in ausreichendem Maße ersichtlich.

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